Back in Town: Brasserie Alfa

Ein Stück Stadtgeschichte erwacht zu neuem Leben: Das traditionsreiche Hôtel Alfa, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof, öffnet nach Jahren des Stillstands wieder seine Türen — und zwar als Luxushotel unter dem Banner der Marriott Bonvoy Gruppe. Mit dabei: die Brasserie Alfa, modernisiert, aber in respektvoller Anlehnung an die Geschichte des Hauses.

Das ehrwürdige Hôtel Alfa, direkt am Luxemburger Hauptbahnhof, ist zurück — im altbekannten Art-Déco Stil, mit zeitgemäßem Anstrich. Unter der Leitung der Marriott Bonvoy Gruppe wurde das geschichtsträchtige Haus umfassend restauriert. Im Erdgeschoss feiert die Brasserie Alfa ihr Comeback: eine moderne Interpretation der klassischen französischen Brasserie mit luxemburgischem Touch.

Inneneinrichtung: Eleganz mit Geschichte

„Allein die Fassade — sie wurde unter Denkmalschutz gestellt — ist beeindruckend“, sagt Küchenchef Thibault Bera. Im Inneren trifft Art-Déco auf diskreten Luxus: alte Malereien von Lefebvre, liebevoll restaurierte Details, eigens gebrandete Teller, Stoffservietten, Portemanteaus. „Das gibt dem Ort eine Seele“, betont Bera. Das Design spielt dabei aber nicht die Hauptrolle, sondern bildet die Kulisse für ein Konzept, das auf Atmosphäre und Authentizität setzt.

„Es geht nicht darum, etwas zu inszenieren — sondern darum, dass man sich willkommen fühlt“, ergänzt Jérémy Toro, Director of Food and Beverage. „Ein Business-Lunch zu fairen Preisen, ein offenes Spritz-Angebot am Nachmittag, Flambieren am Abend — wir setzen Schicht für Schicht auf, damit am Ende ein ganzheitliches Erlebnis entsteht“, erklärt er die weitreichende Vision des Restaurants.

Der Chef: Ein Leben für die Gastronomie

Chefkoch Thibault Bera bringt internationale Erfahrung mit — und eine klare Haltung. „Ich glaube nicht an Ego in der Küche — ich glaube an Austausch“, lautet die Philosophie des gebürtigen Franzosen, der bereits mit Anfang 20 die Küche der französischen Botschaft in Tel Aviv leitete. Stationen führten ihn von Kanada nach Brasilien, Israel, Aserbaidschan und zuletzt nach Chamonix. „Ich habe überall gearbeitet — aber immer mit dem Ziel, zu lernen.“

Sein kulinarischer Werdegang ist geprägt von Spitzengastronomie, aber auch von kulturellem Verständnis: „Es geht darum, mit lokalen Produkten zu arbeiten — egal, ob in Baku oder Luxemburg“, sagt er. „Und es geht um die Menschen — meine Sous-Chefs sind auf Augenhöhe. Nur gemeinsam funktioniert so ein Projekt.“

Menükonzeption: Klassisch, lokal, ehrlich

Die Küche der Brasserie Alfa ist französisch geprägt — mit luxemburgischer Note. Auf der Karte stehen Klassiker wie Zwiebelsuppe mit Berdorfer Käse oder Canard confit mit Endivien und Erbsencrème. „Die Menüs sind simpel, gut und setzen luxemburgische Produkte in den Fokus“, so bringt es Bera auf den Punkt.

Der Austausch mit lokalen Produzenten ist dabei zentral: „Wir arbeiten mit Betrieben wie Meyer oder Baltès, mit Käse aus Berdorf — was zählt, ist Qualität und Vertrauen“, so Bera. „Luxemburg hat viele, unglaublich hochwertige Produkte zu bieten — die größte Herausforderung ist es, Partner zu finden, die die notwendigen Quantitäten liefern können“. Auch bei der Weinkarte setzt man auf Offenheit: Henri Ruppert, Bernard-Massard, Vasco — ohne Exklusivität, aber mit dem Ziel, die besten Weine Luxemburgs im Glas zu haben.

Zudem ist die Karte dynamisch gedacht: „Alle drei Monate wechseln wir das Menü. Der Sommer kommt — und damit neue Gerichte.“ Auch Servicekonzepte wie ein Spritz-Trolley, Tranchieren am Tisch oder flambierte Desserts sollen Schritt für Schritt eingeführt werden.

Fazit: Ein lebendiger Ort mit Haltung

Die Brasserie Alfa ist ein langer Hand geplantes, und sorgfältig umgesetztes Projekt, das Geschichte respektiert und gleichzeitig neue Wege geht. Toro fasst es treffend zusammen: „Ein Restaurant lebt nicht vom Konzept, sondern vom Alltag.“ Hier heißt das: Teamarbeit, Offenheit und der Wille, sich zu entwickeln.

Was zählt, ist nicht der Schein, sondern das Sein — gutes Essen, faire Preise, ehrlicher Service. „Wir machen kein Luxus für die Luxusklasse, sondern Qualität für alle — zugänglich, aber mit Anspruch“, so Toro.

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