Das Boos-Café wird zu Maison B

Die Inhaber der Hostellerie du Grünewald, Clovis Degrave und Aline Bourscheid, haben sich eine neue Herausforderung gestellt: Sie wollen das Boos in Bridel übernehmen und mit einem neuen Konzept völlig überarbeiten. Besuch der Baustelle.

B wie Biergerkraiz, der erste Name dieses 1910 eröffneten Gasthauses. B wie Bridel, die Gemeinde, in der sie sich befindet, B wie Boos, ihr letzter Name. B wie Brasserie, was daraus gemacht werden soll, und B wie Bourscheid, der Nachname von Aline. Kurz, B wie: Maison B, das neue Lokal von Clovis Degrave und Aline Bourscheid : „Und alles führt auf diesen Buchstaben zurück!“, lacht der Chefkoch der Hostellerie du Grünewald und des Chef’s Table in Dommeldange.

Einige Monate vor der für November geplanten Eröffnung gewährten uns die beiden jungen Unternehmer einen Blick hinter die Türen dieses riesigen Lokals und seinen ebenso beeindruckenden wie angenehmen Außenanlagen.

Ein überarbeitetes Brasserie-Menü

„Wir werden das Konzept des Boos komplett ändern. Hier kam man früher eher her, um bis spät in die Nacht zu feiern. Das neue Lokal wird eine Brasserie sein, mit hochwertiger Küche, aber einer einfacheren Speisekarte. Die Preise werden ebenfalls erschwinglich sein. Es wird Klassiker aus Luxemburg und anderen Regionen geben, aber auch etwas modernere und anspruchsvollere Gerichte“, erklärt Clovis Degrave, der Gault&Millau-Jungkoch des Jahres 2024. Rindfleischliebhaber können sich auf das traditionelle Rinderfilet mit Pfeffersauce freuen, aber auch auf einen „weinenden Tiger“, ein Rezept für mariniertes Rindfleisch auf thailändische Art. „Das ist nur ein Beispiel, aber wir werden wirklich versuchen, auch andere Dinge mit Qualitätsprodukten anzubieten. Wir werden auch Empfehlungen haben, wie gegrillter Fisch, Linguine mit Hummer…, das wird wirklich abwechslungsreich werden“.

Nachdem das Menü vorgestellt wurde, geht es an die Besichtigung. Schon im Außenbereich stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung: „Hier passen mindestens 85 Autos hin, ohne Problem“.  Der Eingang, der früher eine Garderobe war, bekommt ein komplett neues Design. Erste Tür rechts: Ein etwa 20 Quadratmeter großer verglaster Raum (Bild oben rechts) wird zu einem Raucherzimmer, in dem die Kunden in bequemen Sesseln neben einem Kamin ihre Zigarre rauchen können. Noch besser: Man kann seine Havannas sogar in kleinen Humidoren aufbewahren lassen, die dann für den nächsten Besuch bereitstehen.

Ein intimer Raum…

Direkt gegenüber gelangt man in den vorderen Teil des historischen Gebäudes. Ein weiter Saal, der durch eine große, schattige Holzterrasse ergänzt wird. „Rechts, wenn man reinkommt, werden wir eine Theke mit großen Spiegeln dahinter einrichten, links stellen wir Tische in der Nähe der Fenster auf. Hinten, in dem bogenförmigen Raum, werden wir Bänke und Tische für je zwei Personen aufstellen, dazu Bücherregale und einen runden Tisch. Der Boden wird aus dunklem Massivholzparkett sein, die Atmosphäre heimelig“. In diesem Vorraum können die Raumsegmente durch Vorhänge abgetrennt werden, und es wird sogar möglich sein, diesen Bereich mit etwa 40 Sitzplätzen zu privatisieren. Nicht zu vergessen ist die große Terrasse (Bild oben links).

Hinter diesem ersten Teil: die Küchen; insgesamt sind etwa hundert Quadratmeter. Mit Tapas-Ecke, Kochplatten, Vorspeisenbereich, Speisekammer, Konditorei und all die anderen Nebenräume, die der Zubereitung von umfangreichen Mahlzeiten dienen. „Wir werden die Küchen fast so belassen, wie sie sind, aber wir werden sie gründlich reinigen“, lächelt der neue Besitzer und betrachtet den Staub auf dem rostfreien Stahl.

… und ein Feierabendraum!

Wir haben fast die Hälfte unseres Rundgangs durch das zukünftige Maison B hinter uns, denn die Räumlichkeiten sind wirklich gigantisch. Wir kehren in die Eingangshalle zurück und betreten einen Raum aus Glas und Holz mit beeindruckend hohen Decken. „Auf der rechten Seite (Foto unten rechts) werden wir hohe Stühle und Tische aufstellen, die als Aperitif- und Afterwork-Bereich dienen werden. Bei viel Andrang im restaurant, kann man hier auch auf einen Tisch warten“.

In dem riesigen Hauptspeisesaal mit seinem lichtdurchfluteten Glasdach wird der fast 250 m² große Raum in drei Bereiche unterteilt: In der Mitte, gegenüber einer großen Theke, wird eine mobile Insel mit einem Hauch von Grün — „Ein Baum oder eine große Pflanze, wir haben uns noch nicht entschieden“ – von etwa dreißig Gedecken umgeben sein. Auf beiden Seiten werden kleinere, intimere Bereiche mit 18 und 32 Gedecken eingerichtet.

Ein exotischer Außenbereich

Und schließlich: Der Außenbereich, der ab den wärmeren Tagen ein absolutes Muss sein wird. Obwohl das Gebäude an sich schon riesig ist, braucht sich der Außenbereich keineswegs zu verstecken. „Man ist wirklich woanders, mitten in der Natur. Wir haben etwa 1200 m² Sandsteinterrasse und insgesamt 700 m² Holzterrasse“, erklärt Clovis Degrave. Draußen stehen noch einige Chalets der ehemaligen Besitzer. „Es wäre schön, wenn wir sie nutzen könnten, um hier so etwas wie einen kleinen Weihnachtsmarkt mit mehreren Ständen zu veranstalten. Für Firmenveranstaltungen zum Beispiel!“

Eine Bar im Freien, die den ganzen Sommer über geöffnet ist, ein Lounge-Bereich im Schatten der Bäume, Musiker und DJs — „Aber nur für die Atmosphäre, nicht für eine Open-Air-Disco“, versichert der neue Besitzer -, eine Boule-Bahn, ein Kinderspielplatz etc. Wir setzen auf die drei Generationen, Jung, Mittel und Alt. An den Wochenenden kann die Kundschaft eher familienorientiert sein, und die Samstagabende sind etwas geselliger!“ Das Maison B. wird bereits im November sein Publikum empfangen können: „Da wir hier keine größeren Arbeiten zu erledigen haben“, erklärt Aline Bourscheid. Mit einem B wie „bald“…

Heute angesagt

Newsletter Anmeldung

Auch lesenswert