KACHEN Testet: Gokumi Ramen

In dieser Rubrik testen wir — unangekündigt — Restaurants, von denen wir durch Mundpropaganda gehört haben. Heute: Gokumi Ramen in Differdingen.

Der Ramen-Trend macht auch vor Differdingen nicht Halt. Das neueste Restaurant in der Eisenstadt, das diese japanischen Nudel-Gerichte anbietet, heißt Gokumi Ramen und befindet sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen chinesischen Restaurants GoodWill in der Avenue Charlotte, mitten im Stadtzentrum. Ich war am Donnerstag, den 29. November dort zum Mittagessen.

Ausflug nach Kyoto

Vorbei sind die Zeiten des etwas angestaubten chinesisch-japanischen Restaurants, das vorher in diesen Räumlichkeiten vorzufinden war: Ein völlig neues Ambiente entführt uns in die historischen Gassen Kyotos. Große Fotoreproduktionen über den Tischen lassen uns für die Dauer einer Mahlzeit ins Land der aufgehenden Sonne reisen.

Mangas und Lampions

Schon am Eingang und im Schaufenster fallen die länglichen Papierlampions mit japanischen Motiven ins Auge, die eine ansprechende Dekoration bilden. Im ersten Raum betritt man den Manga-Bereich des Restaurants, wo eine große Naruto-Statue über einem Haupttisch thront. Überall finden sich Poster, die den bekanntesten Manga-Figuren von gestern und heute huldigen.

Im zweiten Raum grenzen Holzkonstruktionen in Form kleiner Häuschen die Tische und Bereiche voneinander ab. Schwebende Stoffbanner (Noren) dienen als Raumteiler, besonders vor der offenen Küche — eine in Japan häufig anzutreffende Dekoration.

Kawaii, aber nicht übertrieben

Der Hähnchen-Bao: Ich bin ein großer Bao-Fan. Als er serviert wurde, fand ich ihn mit seinem blauen Schirmchen etwas kitschig und nicht gerade zeitgemäß, auch wenn der „Kawaii-Stil“ manchmal absichtlich etwas übertrieben daherkommt. Das Hähnchen war gut, wenn auch etwas zu knusprig-durchgebraten, und der Bao etwas zu gummiartig, nicht fluffig genug.


Das Katsudon, die Reisschale mit paniertem Schweinefleisch und Spiegelei, war gelungen. Es ist ein in Japan sehr verbreitetes Gericht, das man hier nicht überall findet. Auch wenn ein Vergleich schwierig ist, freut man sich, es probieren zu können.

Erstklassige marinierte Eier

Das Tonkotsu-Ramen wird mit Narutomaki serviert, einer Art weißem Surimi in Scheiben mit rosa Spirale im Inneren. Obenauf, wie es das Rezept verlangt, marinierte Eier (Ajitsuke): Als großer Fan hatte ich gleich eine Extra-Portion Eier bestellt und wurde nicht enttäuscht. Ein Genuss. Die Konsistenz der Nudeln war angenehm, die Zubereitung des Schweinefleischs hat mich aber nicht sonderlich überzeugt, und die Brühe war mir etwas zu fade. Zum Schluss das scharfe Rindfleisch-Ramen: Zwar ist das Gericht geschmacksintensiver und aromatischer, die Brühe bleibt für meinen Geschmack aber zu wenig nuanciert.

Eine kleine Auszeit

Fazit: Für eine Auszeit und einen netten Moment „jenseits der Grenzen“ ist Gokumi Ramen in Differdingen ideal. Die Gerichte sind eher grundsolide, die Nudeln sind gut, besonders erwähnenswert sind die marinierten Eier. Ramen-Gerichte ab 18,80 €.

Gokumi Ramen
8, avenue Charlotte
L-4530 Differdange
Luxembourg


Geöffnet:

Dienstag bis Sonntag 11:30-14:30 und 18:00-22:30

Montag 18:00-22:30

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