JUNCO — Eine versteckte Oase

Auf dem Kirchberg gibt es ein brandneues gastronomisches Reiseziel. Nämlich wurde das Restaurant des Novotel neu konzipiert, um die Gäste mit Gaumen und Herzen ans Mittelmeer zu versetzen. Wir haben bereits einen Blick hineingeworfen!

Restauranthotel mit eigener Identität

Wer das alte Restaurant noch kennt, wird hier nichts mehr wiedererkennen: „Wir wollten dem Laden eine eigene Identität verleihen, immerhin ist es vom Eingang her auch klar vom Hotel abgetrennt“, erklärt Bram Maes, der Manager des Novotel. „Das Restaurant soll ein ernstzunehmendes gastronomisches Lokal hier in Luxemburg werden, der mehr Menschen als nur die Hotelgäste empfangen soll.“ 

Mit den Änderungen muss natürlich auch ein neuer Name her: Junco spielt auf „jonc“, das französische Wort für Binsen an. Das wort vermittelt die Atmosphäre und die Einrichtung mit seinen natürlichen Materialien sehr gut.

Die Anma-Gruppe (Eigentümer des Novotel, sowie fünf weiteren Hotels in Luxemburg), hat die Pariser Innenarchitektin Stéphanie Cayet vor etwa einem Jahr beauftragt, die 230m² große Innen- und Außenfläche neu zu gestalten.

„Der Arbeitsbereich war sehr groß, und wir haben daran gearbeitet, alles neu zu verteilen, um verschiedene Atmosphären mit Unterbereichen, Sitzbänken, Tischen für zwei, gemütlichen Ecken für große Gruppen, aber auch ruhigen Nischen zum Arbeiten zu schaffen“, erklärt die Innenarchitektin.

Es ist zu erwarten, dass die Kundschaft von Junco vielfältig sein wird, von Arbeitnehmern aus Umgebung über Einheimische bis hin zu Hotelgästen.

Immersive Dekoration

„Wir wollten vor allem den Süden und das Mittelmeer nach Luxemburg bringen“, betont Stéphanie Cayet.

Eine mehr als gelungene Mission dank der Auswahl natürlicher Materialien und lebendiger Farben für einen mediterranen Look, der sowohl authentisch als auch ansprechend ist. Die Perlenvorhänge entlang der Fenster sowie die Claustra (eine durchbrochene Wand, Anm. d. Red.) aus Terrakotta versetzen einen im Handumdrehen in den Süden. Auch die Rattansessel und eine Tapete in Strohoptik geben sorgen für das gewisse jenesaisquoi. Das Blau des Meeres findet sich auf den Sofas aus blauem Samt wieder.

Das Besondere am Restaurantbereich liegt auch in der Auswahl der überall verteilten Accessoires, die eine sehr heimelige und gemütliche Atmosphäre schaffen. Um nur einige zu nennen: Terrakotta-Krüge, Leuchten in Sonnenschirmform und zahlreiche blaue Keramikschwalben (eine portugiesische Tradition) an den Wänden. „In Portugal bringen Schwalben Freude und Glück“, erklärt Stéphanie Cayet. So werden die Gäste während ihrer kulinarischen Entdeckung vom lautlosen Flug dieser Glücksbringer begleitet.

Der Bereich umfasst auch eine Bar, die bald von einem goldenen Messingregal mit Hängeleuchten und Strohakzenten gekrönt wird.

Auf der anderen Seite der Bar befindet sich ein zweiter Raum mit einem riesigen Tisch aus Holz und Terrakotta. Hier wird das Hotelfrühstück serviert, aber es wird auch und vor allem der ideale Ort sein, um eine große Tafelrunde für private Abendveranstaltungen zu empfangen, mit seiner äußerst einladenden „Haus im Süden“-Atmosphäre.

Der Raum umfasst auch einen Wintergarten-Patio und im Außenbereich zwei schöne Terrassen. „Ab dem Frühling wird die Terrasse in Farben explodieren, es wird Sitzbänke, Kissen und Sonnenschirme geben“, schwärmt Stéphanie.

Europäische Brasserie mit Portugiesischen Akzenten

Was die Brasserie betrifft, so leitet Küchenchef Alexis Julien (ehemals u.a. im Cercle Munster tätig) die Küche. „Ich habe mit Paris Society zusammengearbeitet, um ein Menü mit Rezepten zu entwickeln, die auf den ersten Blick „šklassisch‘ erscheinen, aber alle neu interpretiert sind, mit einem portugiesischen Twist“, erläutert der Chef.

Als Vorspeise laden der Dorada-Ceviche mit exotischen Früchten oder der Hummus aus gelben Erbsen zum Schlemmen ein, ebenso wie das Rote-Bete-Carpaccio auf einem Bett aus Labneh (eine Art dicker Joghurt, Anm. d. Red.), verfeinert mit Limette. Bei den Hauptgerichten sollte man unbedingt den gegrillten Oktopus probieren, der mit Bohnen Feijoada-Art und Fenchel serviert wird, oder das zarte Rinderschulterblatt.. 

Für Naschkatzen ist der neu interpretierte Kindheitsnachtisch des Chefs ein Highlight: Der leichte und cremige Milchreis, aufgepeppt mit gepufften Reiskörnern, gesalzenem Karamell und einem Hauch Limette für mehr Frische im Mund.

Was die Getränke angeht, bietet der Ort eine schöne Auswahl an Weinen, insbesondere aus portugiesischen Regionen (Alentejo, Douro…). Für den Beginn (und das Ende) des Abends bereiten die Barkeeper neu interpretierte Cocktails zu, wie den mit Thymian und Vinho Verde infundierten Porto Spritz.

Bei Junco tickt die Uhr ein wenig gemächlicher. 

JUNCO, 6 rue du Ford Niedergruenewald L-2226 Luxembourg.

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