L’Opéra in neuem Glanz 

Das renommierte Haus im Rollingergrund meldet sich eindrucksvoll zurück. Am 30. Oktober öffnete das Restaurant seine Pforten mit einer erlesenen Speisekarte unter der Leitung des französischen Zwei-Sterne-Kochs Philippe Mille. Ein Blick auf die Verwandlung dieser kulinarischen Institution.

Seit Anfang 2024 hat die Rue de Rollingergrund eine der renommiertesten Feinschmeckeradressen verloren: das „Opéra“, ein fester Bestandteil in den Adressbüchern der Gourmets. Bruno Dogné, der das kulinarische Erbe fortführen möchte, erinnert sich noch gut an seine Verbindung zur Küche — wenn auch auf eine andere Weise: „Ich war damals Vertreter für Electrolux-Küchengeräte in Luxemburg und habe Anfang der 2000er Jahre das gesamte Restaurant mit Küchenausstattung beliefert“, erzählt er. Schon damals trug das Restaurant den Namen „Opéra“.

Unter der Leitung eines 2-Sterne-Kochs

Die Schließung des Lokals, dessen Betreiber im Laufe der Jahre wechselten, ließ Bruno Dogné aufhorchen. Der passionierte Feinschmecker, der mittlerweile als Immobilienentwickler tätig ist, entschied sich kurzerhand, das „Opéra“ wiederzueröffnen und ihm seinen alten Glanz zurückzugeben. „Um das umzusetzen, habe ich mich mit dem 2-Sterne-Koch Philippe Mille zusammengetan, um hier eine erstklassige Speisekarte anzubieten.“

Der renommierte Küchenchef Philippe Mille, der ehemals in der Domaine des Crayères in Reims tätig war und inzwischen sein eigenes Restaurant Arbanne in der Champagnerstadt eröffnet hat, wird die Menüs des neuen „Opéra“ gestalten. Doch er wird das Ganze in einem gemäßigten Tempo angehen: „Wir möchten hier kein Gourmetrestaurant eröffnen, sondern ein charmantes Bistro mit hochwertigen und erschwinglichen Gerichten, ganz in der Tradition der Bib Gourmand-Adressen des Guide Michelin“, erklärt Bruno Dogné.
–> Küchenchef Mille präsentiert eine ausgewählte Eröffnungskarte: „Wir bieten klassische Brasserie-Küche, bei der erlesene Zutaten und raffinierte Saucen im Mittelpunkt stehen. Dabei setzen wir besonders auf die Zusammenarbeit mit luxemburgischen Erzeugern“, erläutert der Koch, der sich auch mit dem Titel Meilleur Ouvrier de France und der Bocuse Bronze schmücken darf. „Von Eiern Meurette in luxemburgischem Rotwein über das klassische Vol-au-vent bis hin zu Kalbsbries mit Flusskrebsen und Wolfsbarsch in Riesling-Sauce… Abgerundet wird das Ganze durch eine verführerische Schokoladenmousse und Crêpes Suzette“, schwärmt Philippe Mille. „Hochwertige Produkte, Genuss und Großzügigkeit“, so sein Credo. In der Küche waltet Jean-Marc Hazée, „mit dem gemeinsam wir die Karte komponiert haben“ – ein Koch, der sich sowohl in Belgien als auch in Luxemburg einen Namen gemacht hat, unter anderem in den Beaux-Arts, bei Kirsch und im Presbytère.

„Wir behalten die Struktur“

Der einst so einladende Ort befindet sich derzeit in einer umfassenden Renovierung. „Wir mussten alles modernisieren, denn in über zwanzig Jahren haben sich die Vorschriften erheblich verändert. Elektrik, Sanitäranlagen, Abflüsse, Fensterrahmen — kurz gesagt, wir behalten die Struktur und renovieren komplett“, erklärt der Unternehmer. Seit Juni steht das charmante Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert leer. „Wir planen die Eröffnung für Mitte Oktober“, fügt er hinzu. Auch wenn das Gebäude noch viel Arbeit erahnen lässt, beruhigt der Experte: „Der gesamte Rohbau ist abgeschlossen, jetzt geht alles zügig voran.“
–> Die Eröffnung am 30. Oktober war bereits eine beachtliche Leistung, angesichts der umfangreichen Bauarbeiten, der Kücheneinrichtung und der Personalsuche. Erst eine Woche vor der Eröffnung wurde der Rahmen der Eingangstür geliefert, und am Vorabend erhielten die Wände ihren finalen Anstrich.

Eine sonnige Terrasse

Bereits bei der Ankunft fällt auf, dass die alte Terrasse komplett entfernt wurde, um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen. Hier werden bald neue Buchsbaumkugeln gepflanzt und eine Terrasse in hellen, natürlichen Tönen entstehen, die etwa 60 Sitzplätze bieten wird. An schönen Tagen wird der Ort von perfektem Sonnenschein profitieren — ideal für ein Mittagessen im Freien.
–> Die einladende Terrasse steht bereits mit Tischen, Stühlen und dekorativen Pflanzenelementen bereit, auch wenn letzte Feinarbeiten noch ausstehen.

Das Erdgeschoss wird 35 Sitzplätze bieten. „Wir werden die ursprüngliche Atmosphäre beibehalten, indem wir alle Wände schwarz streichen. Der große Tresen bleibt erhalten und die Tische verteilen wir auf zwei Räume“, erklärt der Unternehmer. Einer der Räume wird durch stilvolle Glastüren mit kleinen Scheiben abgetrennt. Links vom Eingang entsteht ein gemütlicher Salon, in dem die Gäste in entspannter Atmosphäre einen Aperitif oder einen Kaffee genießen können. Über eine kleine Treppe gelangt man in das Obergeschoss.
–> Der Gastraum erstrahlt in elegantem Schwarz. Großformatige Werke des Künstlers Frank Jons schmücken die Wände aller Etagen und schaffen eine Atmosphäre, die Modernität mit Behaglichkeit vereint.

Rund 95 Sitzplätze im Innenbereich

Im ersten Stock bleiben die bereits vorhandenen Küchen bestehen: „Wir werden hier nur wenig ändern“, sagt der ehemalige Küchengerätespezialist. Auf derselben Etage wird ein großzügiger Raum mit 30 Sitzplätzen entstehen, dessen offene Decke den Blick auf die Galerie im oberen Stockwerk freigibt.

Im zweiten Stock wird ein weiterer Raum, der mit einem beeindruckenden Steinkamin ausgestattet ist, ebenfalls 30 Gästen Platz bieten. Die Gäste werden sich um die offene Balustrade gruppieren, die den Blick in den darunterliegenden Raum ermöglicht. „Hier tauschen wir die Kronleuchter aus und installieren moderne Hängelampen, die bis in den ersten Stock reichen“, erklärt Bruno Dogné.

Gedämpftes Licht, Fischgrätparkett, freiliegende Steinwände, Stuckarbeiten, Glastüren, ein Kamin, Balustraden, Hängelampen, schmale Treppen, eine Terrasse und Buchsbaum — alles ist bereit! Doch ein wenig Geduld ist noch gefragt, bevor das neue Restaurant in Luxemburg seine Gäste empfangen und seine besondere Atmosphäre entfalten kann.
–> Das stilvolle und einladende Ambiente ist perfekt gelungen, und das Restaurant konnte nahezu planmäßig eröffnen – trotz einiger Herausforderungen in letzter Minute: „Diese Woche verbrachte ich einen ganzen Tag damit, ein Problem mit dem Stromzähler zu beheben!“, berichtet Unternehmer Bruno Dogné, der solche Baustellenüberraschungen allerdings gewohnt ist.

Bei der Begehung durch KACHEN am Freitag, dem 25. Oktober, standen die Fertigstellung des kleinen Salons und des Treppenhauses noch aus. Neue Impressionen folgen in Kürze.

Fotos: KACHEN

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