An der Stelle des ehemaligen Thai Snack Place am Pariser Platz hat ein neues thailändisches Restaurant eröffnet: O-Charm serviert klassische Streetfood-Gerichte in einem gemütlichen Ambiente – zur Mittagszeit und am Abend. Wir haben mit der Inhaberin Jureeporn Sepsuk gesprochen.
Zwar betreibt Jureeporn Sepsuk in Luxemburg zwei Massagesalons, doch ihre wahre Leidenschaft gilt dem Kochen. „Ich habe schon als Kind mit meiner Mutter am Streetfood-Stand in Bangkok geholfen. Als ich nach Luxemburg kam, habe ich direkt wieder in der Restauration gearbeitet – Kochen ist einfach meine große Liebe“, erzählt sie.
Drei Jahre lang war sie sowohl in der Küche als auch im Service tätig – in den Restaurants Jarn (rue Origer) und Thai Snack. Als die damalige Besitzerin beide Lokale verkaufen wollte, nutzte Jureeporn die Gelegenheit, ihren Traum zu verwirklichen. „Ich wollte immer ein eigenes Restaurant, das meine Persönlichkeit widerspiegelt und die Gerichte anbietet, die ich liebe.“
Vor zwei Jahren übernahm sie das Jarn, und vor gerade einmal einem Monat öffnete O-Charm in der rue André Duchscher – nach umfangreichen Renovierungsarbeiten – seine Türen.

Ein Ort wie dein Wohnzimmer
Lächelnd erklärt die Inhaberin: „Wir wollten eine Wohnzimmer-Atmosphäre schaffen – mit Sofa, Tischen und einem gut gefüllten Bücherregal.“ Gäste dürfen sich die Bücher ausleihen oder eigene mitbringen – ganz wie bei guten Freunden zu Hause.
Stammkunden des Thai Snack erwartet hier ein völlig neues Erlebnis: Von der Einrichtung ist nichts mehr wie früher. Eine freigelegte Ziegelwand sorgt für eine warme, einladende Stimmung. Die alten Holzdeckenbalken wurden zu einem Bücherregal umfunktioniert. Die gemütliche Fensterbank besteht jetzt aus Holz und Stein und ist mit Stoff- und Samtkissen aus Thailand dekoriert. Fotos von thailändischen Märkten, Reisfeldern und Straßenküchen verleihen dem Raum Authentizität, während eiserne Leuchten individuelle Akzente setzen.
An der kleinen Bar mit hohen Hockern genießt man auch mal nur einen Drink – das Restaurant hat zwar eine Küche bis 21 Uhr, aber geöffnet bleibt es bis Mitternacht.


Würzig, authentisch, erschwinglich
Mit ihrer Erfahrung aus Jarn, Thai Snack und dem Restaurant Bangkok wollte Jureeporn ein Konzept entwickeln, das sich abhebt: „Ich möchte, dass die Gäste bei uns authentische thailändische Gerichte entdecken, die es sonst nirgendwo in Luxemburg gibt.“
Neben Klassikern wie Pad Thai, Papayasalat oder Tom Yum Suppe stehen auch weniger bekannte Spezialitäten auf der Karte. Sehr zu empfehlen: ein ganzer Fisch (bei unserem Besuch eine Dorade), serviert mit einer Zitronengras-Koriander-Zwiebel-Limetten-Soße oder einer pikanten Chili-Variante – ein echtes Highlight. Wer es typisch thailändisch mag, sollte das Hainanese Chicken Rice oder gebratenes Schweinehack mit Thai-Basilikum und Spiegelei probieren – „das Standardgericht, das in Thailand wirklich jeder auf der Straße isst“, so Jureeporn.
Aktuell ist die Speisekarte noch bewusst breit gefächert – welche Gerichte bleiben, entscheidet sich später durch das Feedback der Gäste.



Der Hahn bringt Glück
Besonders am Herzen liegt Jureeporn die Unterstützung thailändischer Handwerkskunst – das gesamte Geschirr wurde eigens aus Thailand importiert.
„Die Teller und Schalen sind handgemacht, und ich habe bewusst den Hahn als Motiv gewählt – er gilt in Thailand als Glücksbringer für neue Geschäftsgründungen.“
Auf dem Bücherregal stehen zudem typische Tiffin-Behälter mit Hahn-Dekor – in Thailand werden damit Mahlzeiten transportiert.
Sobald es das Wetter erlaubt, wird es auch eine kleine Terrasse auf dem Gehsteig geben – perfekt für einen Sundowner mit Pad Thai und Cocktail.
Ein Ort zum Wohlfühlen – fast wie zuhause.