Ein neues Pop-up in Luxemburg bringt Wein, Wagemut und baskische Küche unter ein Dach. Federführend dabei: ein Traditionshaus auf Innovationskurs — und ein junger Koch mit großer Vision.
Luxemburgs Weinszene erhält frischen Wind: Mit dem SOIF Bistro lanciert das Traditionsunternehmen Wengler ein Pop-up-Konzept, das vom 30. April bis Ende Juni 2025 ein neues gastronomisches Kapitel aufschlägt. Ort des Geschehens ist das stilvolle Setting des Creutz & Friends Pop-Up gegenüber des Großherzogspalastes. wo Wein nicht nur serviert, sondern inszeniert wird — begleitet von der kreativen Küche des aufstrebenden Kochs Charly Biwer.
Ein Bistro für den Moment
„Here for a good time, not a long time“ lautet das offizielle Motto von SOIF. Das temporäre Bistro versteht sich als lebendiger Ort für Weinliebhaber, Genießer und Neugierige. Die Weinkarte umschließt rund 100 terroirgeprägte Weine, handverlesen aus dem umfassenden Wengler-Portfolio, das Weine aus 56 Regionen und 27 Ländern vereint.
Ziel ist ein exklusives, aber zugängliches Weinbar-Erlebnis, das mit seiner Mischung aus entspanntem Ambiente und raffinierter Ausstrahlung auch jüngeres Publikum anspricht. Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie: Wengler, bekannt für Qualität und Beständigkeit, verpasst sich ein frischeres Image — mit SOIF Bistro als sichtbarstem Ausdruck.
Ein Koch mit klarem Kompass
Im Zentrum steht Charly Biwer, ein Name, den man sich merken sollte. Der junge Koch mit Ausbildung in Paris und Erfahrung in der Sterneküche wie auch in der Bistronomie bringt eine kulinarische Handschrift, die gleichermaßen mutig wie zugänglich ist. Für das Bistro entwickelte er ein Menü, das sich an der baskischen Tapas-Kultur orientiert: „Für mich war klar, dass das Menü zum Weinbarkonzept passen musste. Also kleine Gerichte zum Teilen —Tapas. Ich habe mich dabei stark an der Tapaskultur von San Sebastián orientiert.“
Die Gerichte drehen sich vor allem um Schweinefleisch und Meeresfrüchte, unkompliziert serviert, dafür voller geschmacklichem Tiefgang. Die kreative Freiheit, die ihm Wengler gewährte, weiß er zu schätzen: „Sie haben mir freie Hand gelassen — das ist ein Privileg. Es ist ein gegenseitiges Zusammenspiel: Ich bring das Menü, sie den perfekt passenden Wein dazu.“
Eine große Chance
Für Charly Biwer ist das SOIF Bistro mehr als nur ein gastronomisches Projekt — es ist eine tolle Möglichkeit, seinen Namen auf den Plan zu bringen. Als junger Koch, der bislang vor allem private Dining-Formate anbietet, versteht er das Pop-up als Bühne, auf der er seine Handschrift einem neuen Publikum präsentieren kann. Die direkte Begegnung mit den Gästen steht dabei im Mittelpunkt: „Ich will, dass die Leute auf mich zukommen — ich freue mich schon sehr auf den persönlichen Austausch mit den Gästen.“
Das Konzept wird so zu einem Schaufenster, das organisch wirkt, nicht aufdringlich: keine klassische Werbung, sondern kulinarische Überzeugungsarbeit am Teller. Biwer nutzt die Plattform, um seine Marke zu schärfen — persönlich, nahbar und genussorientiert.
Wein, Wandel, Wagemut
Wengler zeigt mit SOIF, dass auch ein Traditionsunternehmen agil denken kann. Der Pop-up-Charakter ist dabei kein Selbstzweck, sondern bewusstes Stilmittel: Der temporäre Rahmen lädt zum Probieren, Teilen, Entdecken ein — ohne Schwellenangst, aber mit Anspruch.
Ein Besuch lohnt sich — spätestens, wenn der Duft von Txistorra und gebratenen Garnelen aus der offenen Küche weht und das Glas mit einem Orange Wine aus Sizilien zum zweiten Mal gefüllt wird.
SOIF Bistro
Creutz & Friends, 22 Rue du Marché-aux-Herbes, Luxemburg
30. April bis Ende Juni 2025
Mi—Fr: 17:00—01:00 | Sa: 15:00—01:00 | So—Di: geschlossenrg