Am Dienstag, 11. März, wurde Kachen von der Polnischen Botschaft und dem Polnischen Fremdenverkehrsamt zu einer Entdeckungsreise in die polnische Küche an die EHTL Diekirch eingeladen. Auf dem Programm stand ein Kochworkshop zur Zubereitung von Piroggen mit dem polnischen Spitzenkoch Michal Soliwoda.
Danzig: Europäische Genusshauptstadt 2025
2025 ist ein bedeutsames Jahr für Polen. Zunächst hat das Land bis Juli den EU-Ratsvorsitz. Zudem wurde Danzig, die malerische Ostseestadt, zur europäischen Genusshauptstadt für 2025-2026 gekürt. Eine willkommene Gelegenheit, das kulinarische Erbe Polens bei einem Event zu präsentieren, das in der EHTL Diplomatie und Kochkunst zusammenbrachte. Vor Beginn der kulinarischen Entdeckungsreise erinnerte EHTL-Direktor Michel Lanners daran, dass Diplomatie und Kochkunst die gleichen Werte von Respekt und Vertrauen teilen und beide dazu beitragen, Barrieren zu überwinden und Gespräche anzuregen.
Eine bodenständige Küche: Äpfel, Fleisch und Piroggen
Küchenchef Michal Soliwoda vom 5-Sterne-Hotel Aries Lago Park Hotel & Spa in Masuren berichtete uns leidenschaftlich von den Besonderheiten der polnischen Küche. „Die polnische Küche ist reichhaltig und bodenständig“, erklärte er einleitend. Die polnische Küche sei ein Schmelztiegel aus slawischen, germanischen und italienischen Einflüssen. Typisch für die polnische Küche sind deftige Fleischgerichte, Piroggen (gefüllte Teigtaschen) und natürlich Äpfel. Küchenchef Soliwoda betonte, dass Polen 2023 mehr als eine Million Äpfel weltweit exportierte, vor allem nach Deutschland, Rumänien und Spanien.
Zu den traditionellen herzhaften Gerichten zählen „Bigos“, ein deftiger Kohl-Fleisch-Eintopf, „Żurek“, eine würzige Suppe mit Ei und Wurst, sowie „Gołąbki“, eine Fleisch-Reis-Füllung in Kohlblättern. Bei den Nachspeisen ist vor allem der Apfelstreusel beliebt, allerdings mit wenig Streuseln — „nur als Begleitung“ — damit der Geschmack der leicht karamellisierten, mit Zimt verfeinerten Äpfel voll zur Geltung kommt.



Die Kunst der Piroggenherstellung
Dieses typisch polnische Gericht gehört zum Alltag. „Jede Familie hat ihr eigenes Rezept mit besonderen Kniffen“, verriet der Küchenchef. Soliwoda selbst bereitet seinen Teig mit Mehl, Wasser und Butter zu, während üblicherweise eher Öl verwendet wird. Nach der Teigzubereitung und dem Ausstechen der kleinen Kreise folgt das Füllen. „Die Konsistenz der Füllung ist entscheidend, da zu flüssige Füllungen das Verschließen erschweren.“ Piroggen können heiß oder kalt genossen werden — einfach gekocht oder anschließend in der Pfanne goldbraun angebraten. Ein wichtiger Tipp: Die Füllung darf nicht austreten, sonst könnten die Teigtaschen beim Kochen aufplatzen.
Die Füllungsvarianten sind zahlreich und variieren je nach Familientradition. Am beliebtesten ist in Polen laut Soliwoda die Füllung aus Schweinefleisch und Gemüse. Wir verkosteten auch eine Variante mit Kartoffel-Dill-Füllung. In Polen sind übrigens auch süße Piroggen sehr beliebt, besonders mit frischen Heidelbeeren.
Eindrücke von unserem polnischen Menü




