Aayam: Eine kulinarische Entdeckung im Bahnhofsviertel

Eine neue kulinarische Adresse hat soeben in der Rue Sainte-Zithe eröffnet. Aayam – was auf Nepalesisch „Dimension“ bedeutet – lädt die Gäste ein, eine Küche zu entdecken, die Authentisches aus Nepal mit Fusions­einflüssen verbindet. Küchenchef Baraily nimmt seine Gäste mit auf eine kulinarische Reise, die in Nepal beginnt, über Indien, Mexiko und China führt und deren Aromen sich mit den Jahreszeiten verändern.

Eine Geschichte von Familie und Gastronomie

Aayam ist die Geschichte des Kochs Deeplove Baraily und seiner Frau Anita Khatri. „Nach mehreren Jahren in den Restaurants anderer war es an der Zeit, mein eigenes Lokal zu eröffnen – mit einer Küche, die wirklich meine Handschrift trägt. Meine Frau hat mich bei diesem Projekt unterstützt“, erklärt der Chef. Mit von der Partie ist auch sein Bruder, Indra Kumar BK, der eine Hotelfachschule absolviert hat und als dritter Partner sowie Leiter von Gastraum und Bar zum Team gehört.

Nach sechs Jahren voller Ideen und Vorbereitung öffnete Aayam im Juni in der Rue Sainte-Zithe im Bahnhofsviertel seine Türen. Die Einrichtung ist zurückhaltend, mit Bildern nepalesischer Tempel an den Wänden und schlichten Möbeln – doch beim Blick in die Speisekarte wird klar, dass dies kein gewöhnliches nepalesisches Restaurant ist. Allein in der Küche, unterstützt lediglich von einem Assistenten, hat Chef Baraily ein Menü entworfen, das von der nepalesischen Küche inspiriert ist – und doch weit darüber hinausgeht.

„Ich wollte die Seele der nepalesischen Küche bewahren und sie zugleich mit Zutaten und Aromen aus anderen Ländern bereichern“, erklärt er.

Assiette de dumplings et brochettes avec sauces.

Nepalesische Küche neu interpretiert

Das Ergebnis ist eine Speisekarte, die ihre Wurzeln in Nepal hat, jedoch ikonische Gerichte aus Nepal ebenso bietet wie Kreationen aus aller Welt – stets geprägt von Barailys unverwechselbarem Stil: mutig, überraschend und köstlich.

Bei einem erfrischenden Mango-Lassi und Papadams, als Tortillas serviert, blätterten wir in der kompakten, aber vielfältigen Speisekarte. Von Kartoffelsalat mit Joghurt und Kurkuma über Rindfleisch-Tacos im Naan bis hin zu Caesar-Salat mit Butter Chicken, Tandoori-Lachs oder Wolfsbarsch in Kokosmilch nach Goan-Art – die kulinarischen Reiseziele sind zahlreich und verführerisch.

Die clevere Idee der Brüder? Eine Auswahl an Gerichten zum Teilen. Ideal, um die Küche des Chefs in ihrer ganzen Bandbreite zu erleben. Indra Kumar, zuständig für die Getränke, hat zudem eine breite Palette selbst gemixter Cocktails kreiert, darunter der „Himalayan Mule“ mit nepalesischem Whisky oder der „Royal Sour“, seine Variante des Pisco Sour.

Besonders überzeugt haben uns die „Momos“ – hausgemachte Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch oder Gemüse und serviert mit einer mild gewürzten nepalesischen Sauce. Einfach im Geschmack, doch absolut köstlich. Ebenfalls unwiderstehlich: die Hähnchenspieße – ein nepalesischer Klassiker – sowie das Rindertatar namens Kachila. „Das ist ein typisches nepalesisches Gericht, traditionell mit Büffel, Ingwer und Senföl. Hier bereite ich es mit Rindfleisch, Olivenöl, Szechuanpfeffer und Ingwer zu“, erklärt der Chef.

Wer lieber nicht teilt, findet unter den Hauptgerichten reichlich Auswahl. Wir probierten die marinierten Lammkoteletts – großzügig portioniert, butterzart und voller Geschmack. „Ein indischer Gast kam dreimal in einer Woche nur für dieses Gericht und schwor, er habe noch nie etwas Besseres gegessen – nicht einmal in London!“, erzählt der stolze Chef.

Das nepalesische Thali, bei dem eine Auswahl an Gerichten (Lammcurry, Jasminreis, Himalaya-Linsen, gewürzte Kartoffeln – Aloo – und mehr) in Bronzetöpfchen serviert wird, bietet einen hervorragenden Einblick in die Kochkunst des Hauses. Besonders gefallen haben uns die eingelegten Rettiche – selbstverständlich hausgemacht. „Alles, was ich selbst machen kann, mache ich! Ich arbeite 14 Stunden am Tag, aber ich bin glücklich“, sagt der lächelnde Chef, der es liebt, seine Gäste persönlich kennenzulernen.

Thali indien avec riz, curry, légumes, naan.

Zum Dessert gibt es zwei nepalesische Spezialitäten: eine Khuwa-Tarte mit Karamellcremefüllung und Karamelleis, garniert mit Jabeli – knusprig-süße Spiralen.

Glace pistache avec compote de fruits rouges.

Eine wöchentliche und saisonale Karte

Aayam wagt einen ungewohnten Blick auf die nepalesische Küche – und auf dem Teller ist das Ergebnis ein voller Erfolg. Der große Vorteil? Eine Tischrunde mit ganz unterschiedlichen Geschmäckern findet hier garantiert etwas, und es gibt viele Gründe, immer wiederzukommen, ohne dass es langweilig wird.

Für Berufstätige in der Nähe gibt es ein wöchentlich wechselndes Menü mit drei Optionen. Ein vegetarisches Gericht kostet etwa 16 €, Fleischgerichte rund 18 € – ein äußerst attraktives Angebot für die Mittagspause.

Außerdem plant der Chef, die Karte im Winter anzupassen. „Ich versuche, saisonal zu bleiben und die Gäste mit beliebten nepalesischen Wintergerichten wie Suppen und Eintöpfen bekannt zu machen.“

Aayam hat ganz sicher noch viele Überraschungen parat.

Aayam
39, Rue Sainte-Zithe
L-2763 Luxembourg

Fotos: Kachen

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