ALEMI: Unabhängige Verleger verschaffen ihren Stimmen Gehör

Seit vielen Jahren wird die luxemburgische Medienlandschaft von einigen großen Verlagshäusern und alteingesessenen Publikationen dominiert. Der Fortschritt des Landes fordert jedoch eine Diversifizierung der Themen, die von der allgemeinen Publikationslandschaft, ob online oder in gedruckter Form, abgedeckt werden. Kleine, von den etablierten Verlagsgruppen unabhängige Verleger bieten ein beträchtliches Spektrum an Publikationen an, sie laufen jedoch Gefahr, in die Ecke gedrängt zu werden. Das langerwartete Gesetz zur Unterstützung des professionellen Journalismus, das im Jahr 2021 in Kraft trat, erwies sich als unvorteilhaft für kleinere Verleger, da man aufgrund der „geringen Größe“ Steine in den Weg gelegt bekam.

Deshalb hat eine engagierte Gruppe von unabhängigen Verlegern beschlossen, die Initiative zu ergreifen und die ALEMI (Association Luxembourgeoise des Éditeurs de Médias Indépendants) zu gründen. Luxe Taste & Style, der Verlag von KACHEN & REESEN, gehört ebenfalls dazu.

Der Präsident der ALEMI, Maurizio MAFFEI (Luxe Taste & Style), erläutert die wichtigsten Forderungen:

  1. Die Anerkennung, dass Informationspluralismus nicht nur politische, sondern auch thematische Vielfalt bedeutet. Kleinere Verlage gewährleisten dies mit beachtlicher Autonomie und journalistischer Kredibilität.
  2. Eine Revision der aktuellen Fördermaßnahmen für den professionellen Journalismus. Diese benachteiligen kleine und mittlere Unternehmen, wenn es um die Ausbildung und/oder die Suche nach neuen Journalisten geht.
  3. Würdigung und Anerkennung der Leistungen von Journalisten, die bei kleinen und unabhängigen Verlagen arbeiten. Diese genießen nicht den gleichen beruflichen Schutz in Bezug auf Stabilität und Sicherheit, wie ihre Kollegen in den größeren Redaktionen. Eine echte Meinungsbildung kann nur stattfinden, wenn den Lesern möglichst viele Aspekte des täglichen Lebens geboten werden und nicht nur jene von Wirtschaft und Politik.

Mit den Worten des Präsidenten: „Wir sind sehr dankbar für die Arbeit derjenigen, die sich in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt haben, dass die journalistischen Förderungsmaßnahmen nicht mehr ausschließlich für Printmedien reserviert sind. Wir sind jedoch zutiefst enttäuscht darüber, dass die Hauptbegünstigten es vorgezogen haben, ihre — vor allem wirtschaftlichen — Interessen zu schützen, anstatt den Journalismus als solches und die Vielfalt der Informationsquellen zu fördern. Wir wollen hier eine aktive Rolle einnehmen, um diesen Zustand zu korrigieren.“

Ein vollständiges Interview mit Maurizio MAFFEI finden Sie auf Adada.

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