Jérémmy Parjouet, ehemaliger Küchenchef des Gourmetrestaurants Les Jardins d’Anaïs, wird Ende Mai sein eigenes Restaurant im Luxemburger Stadtviertel Bonneweg eröffnen. Le Q dans le beurre — zu Deutsch in etwa „Der Hintern in der Butter“ — serviert Schwein in allen Variationen, garniert mit einer ordentlichen Portion Geselligkeit. Wir haben uns mit dem Chef unterhalten, wenige Wochen vor der Eröffnung.
Am früheren Standort des Simply Thai in der Rue du Mur startet Jérémmy Parjouet ein neues Abenteuer — eines, das eigentlich gar nicht geplant war. „Nach dem Lion d’Or hatte ich nicht vor, noch einmal ein eigenes Lokal zu eröffnen, aber manchmal passt einfach alles zusammen. Innerhalb von zwei Monaten war alles unter Dach und Fach, und dank der Hilfe zweier Freunde konnte es losgehen“, erzählt der Chef.
Der aus Troyes stammende Franzose lebt seit 25 Jahren in Luxemburg. In seiner Karriere wechselte er stets zwischen Sterneküche — wie etwa im Becher Gare, wo er einen Michelin-Stern erkochte — und traditioneller Küche, wie im Lion d’Or in Strassen mit klassischem Brasserie-Service.
Mit dem neuen Lokal will Parjouet einen Ort schaffen, der eine starke Identität mit echter Herzlichkeit verbindet. „Ich denke immer noch gerne an die langen Mittagessen bei meiner Großmutter oder an fröhliche Abende mit Freunden — genau dieses Gefühl möchte ich auch in meinem Restaurant vermitteln: wie in einer typischen Brasserie oder einem echten Bouchon lyonnais.“


„Le Q dans le beurre“: Tradition mit Augenzwinkern
„Wenn man schon ein Konzept rund ums Schwein macht, dann richtig!“ — So erklärt der Chef den originellen Namen seines Lokals. Dazu ein Logo: ein rosa Schweinchen, das genüsslich sein Hinterteil in Butter badet — gezeichnet von einer Freundin, mit Unterstützung seiner Kinder, wie Parjouet stolz erzählt.
Schon beim Betreten des Lokals begrüßen rosa Schweinchen mit breitem Grinsen die Gäste. Die Wände zieren Filmplakate französischer Klassiker mit Bourvil, Belmondo und Louis de Funès. Auf Bildschirmen laufen dazu durchgehend alte französische Filme. Metalltafeln mit augenzwinkernden Sprüchen wie „Spart Wasser — trinkt Champagner“ oder „Bei uns ist das Glück hausgemacht“ setzen den Ton. Holztische, einfache Stühle und ein großzügiger Tresen erinnern an die gemütliche Atmosphäre eines Bouchon in Lyon.
Alles vom Schwein — ehrlich, handgemacht, hausgemacht
Und was kommt auf den Teller? „Klassische französische Hausmannskost — unkompliziert und ehrlich! Natürlich mit hausgemachtem Pasteten im Teigmantel und Terrinen, selbstverständlich ohne Nitrit“, betont der Chef. Gourmetküche wie früher im Jardin d’Anaïswird man hier nicht finden — aber das Handwerk bleibt. „Die Technik ist da, aber wir bleiben bodenständig.“
Auf der Karte stehen typische Brasserie-Gerichte: Suppe aus der Terrine, Boeuf Bourguignon, Kalbsragout, Innereien — und natürlich Quenelles. „Auch die Blutwurst mache ich selbst“, verspricht Parjouet.
Geöffnet ist von Dienstag bis Freitag durchgehend. Und als besondere Idee ersetzt der „Charcu-tea time“ den klassischen Nachmittagstee — mit Aufschnitt statt Törtchen.
Ein Chef, der anpackt — in Küche und Gastraum
Ein großes Schau-Kühlregal in der Gaststube zeigt, was es an Terrinen, Pasteten und Charcuterie gibt — serviert vom Chef persönlich. „Ich bereite alles in der Küche vor, aber ich will präsent sein, mitten im Geschehen. Es ist mein Restaurant — und das soll man spüren.“
Ein alter Metzgerei-Kühlschrank aus Holz dient als Dessertvitrine: Baba au Rhum, eineriesigere Schüssel Schokomousse für die ganze Tafel, und eine Île flottante — serviert zum Teilen. Geselligkeit pur.
Nicht zu vergessen: Die versteckte Terrasse im Hinterhof — ein echter Geheimtipp.
Wein im Glas und gute Tropfen
Natürlich gibt es eine gut sortierte Weinkarte — mit französischen Tropfen aus dem Rhône-Tal, dem Burgund und dem Beaujolais sowie rund 20 Weinen aus Luxemburg. Alles auch im kleinen „Fillette“-Glas (25 cl) oder im „Pot lyonnais“ (46 cl). Und das Beste: Gäste dürfen ihre eigenen Flaschen mitbringen — Korkgeld erlaubt!
Eins ist klar: Le Q dans le beurre wird ein neuer Treffpunkt für Genießer, die gutes Essen in entspannter Atmosphäre schätzen. Und Chef Parjouet sorgt persönlich dafür, dass alles stimmt — vom Teller bis zur Stimmung.
Eröffnung: Zu Pfingsten

Le Q dans le beurre
5, rue du Mur
L-2174 Luxembourg