KACHEN testet: NANBAN

In unserer neuen Rubrik „KACHEN testet“ nehmen wir unangekündigt Restaurants unter die Lupe, die momentan im Trend liegen. Am vergangenen Donnerstag, den 6. Juni 2024, hat unsere Journalistin Marie die Ramen-Bar Nanban in Luxemburg-Stadt besucht.

Um mich herum schwärmt man in den höchsten Tönen: Unbedingt sollte man das seit Januar eröffnete Ramen-Restaurant Nanban in der Rue Sainte-Zithe ausprobieren. Als Japan-Fan und Liebhaberin der traditionellen Nudelsuppe war es für mich klar, dass ich dieses Lokal ausprobieren musste. Allerdings sollte man seinen Besuch nicht allzu spontan planen: Die Adresse ist gerade zur Mittagszeit sehr beliebt, weshalb eine Reservierung nahezu unabdingbar ist. Gesagt, getan — etwa zehn Tage vor meinem geplanten Mittagsbesuch stehe ich für 12:45 Uhr auf der Warteliste.

Essen an der Theke

Ganz in der Nähe des Lokals finde ich recht schnell einen Parkplatz. Ein echter Glücksfall, wie sich später herausstellen soll. Als ich ins Lokal hineinkomme, bittet man mich freundlich, an der Theke Platz zu nehmen. Genau wie in den japanischen Izakayas, nur ohne die Bistro-Atmosphäre, kann man hier während des Essens dem Koch bei der Arbeit zusehen. Und genau wie in Japan stehen schon alle Zutaten vorbereitet parat, um zum richtigen Moment zum Einsatz zu kommen. Die Inhaberin des Restaurants, Tania Passos, bereitet die Teller mit Ruhe und Präzision zu.

Voll bis zum Rand

Nachdem ich kurz mit dem Kirin gezögert habe, bestelle ich einen Asahi, ein anderes leichtes japanisches Blondes. Immer eine gute Idee. Den anderen anwesenden Gästen steht der Sinn heute Mittag eher nach Lodyss. Verständlich, viele Gäste sind zur Mittagspause hier und müssen danach wieder zur Arbeit. Deshalb wird es hier ab 13 Uhr schnell ruhiger, und es wird einfacher, einen Platz ohne Reservierung zu ergattern.

Perfekte Eier

Auf der englischsprachigen Menükarte werde ich schnell fündig: „Chef’s Ramen“ — das muss das Vorzeigegericht sein, also immer her damit! Gerne hätte ich auch die Tonkotsu mit Schweinefleisch genommen, das ist dann für das nächste Mal. Rasch steht mein Gericht auch schon vor mir. In der großen, mit Brühe gefüllten Schüssel liegen Kalbfleischstücke und zwei wunderbar zubereitete Eier. Dies sind Ajitsuke Tamago („gewürzte Eier“), auch Ajitama genannt. Sie sind eine der Schlüsselzutaten eines jeden guten Ramengerichts.

Eine köstliche Brühe

Zunächst greife ich zu den Essstäbchen aus Metall, die direkt neben dem Löffel bereit liegen. Ich bin eher an Stäbchen aus Holz gewöhnt, aber nach kurzer Zeit habe ich mich an das Gefühl gewöhnt. Als ich das Gericht endlich probiere, bin ich sofort von seiner Finesse überzeugt. Jede Zutat ist absolut deliziös: Eine hochqualitative Brühe, feine Nudeln und das perfekt gewürzte Kalbfleisch. Ein Ramengericht auf hohem Niveau! Kein Vergleich zu den umgerechnet 5€ teuren Ramen, wie ich sie in Tokio aus dem Straßenautomaten probiert hatte. Diese haben natürlich auch ihre Daseinsberechtigung, aber die von Nanban fallen in eine ganz andere Kategorie.

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Nudeln und Brühe nach Herzenslust

Zum Schluss schlürfe ich — wie es sich gehört — den Rest der köstlichen Brühe aus der Schüssel aus, nicht aber ohne von der Gastgeberin gefragt zu werden: „Noch etwas Brühe? Nudeln?“ Denn von beidem gibt es nach Belieben Nachschlag, mir reichte die gewöhnliche Portion des „Chef’s Ramen“ aber völlig aus.

Mein Fazit? Ein tolles Lokal! Ein Dessert gab es heute leider nicht, da hier alles hausgemacht ist und an diesem Tag leider keine Zeit war, diese vorzubereiten. Wir entschuldigen dies der Gastgeberin und freuen uns auf das nächste Mal. Und natürlich auch auf die Ramen!

Nanban
29 rue Saint-Zithe
2763 Luxembourg

Montags, freitags und samstags : 12:00-15:00 & 18:30-22:00
Mittwochs : 18:30-22:00.
Donnerstags : 12:00-15:00.

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