Diesen Monat laden wir Sie dazu ein, einen Ort zu entdecken, der ebenso überraschend wie köstlich ist: Umé, die französisch-japanische Brasserie im Centre Pompidou-Metz. Mit einem Durchschnittspreis von rund 30 Euro zählt sie zu den günstigsten Museumsrestaurants Frankreichs. In der Küche verfolgt das Team des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Küchenchefs Charles Coulombeau ein klares Ziel: Die Geschmacksnerven auf eine kulinarische Reise zwischen Frankreich und Japan zu schicken.
Sanfte Fusion aus Frankreich und Japan
Der Name Umé spielt sowohl auf die zarte japanische Pflaume als auch auf die Mirabelle an – eine goldgelbe Frucht und wahres Symbol Lothringens. Eine schöne Hommage an zwei Kulturen, die dem Chefkoch besonders am Herzen liegen.
Die Brasserie versteht sich als Ort der Begegnung und des Teilens – für ein „freudvolles und geselliges kulinarisches Erlebnis“. Geöffnet ist sie ausschließlich mittags, von Mittwoch bis Sonntag. Serviert wird französische Küche, die auf raffinierte Weise mit japanischen Einflüssen verfeinert wird. „Wir wollen überraschen!“, verrät Charles Coulombeau – und das gelingt zweifellos.


Minimalistische und spannende Speisekarte
Bei Umé findet man keine ausführlichen Beschreibungen der Gerichte. Stattdessen listet die Karte schlicht die verwendeten Zutaten auf – was neugierig macht. Zum Glück ist der Service freundlich, aufmerksam und voller Begeisterung bei der Sache, wenn es darum geht, die Gerichte zu erklären. Am besten: sich einfach treiben lassen.
Zu den Highlights gehören eine überraschende Blanquette de Veau mit Wasabi (statt Senf), eine Remoulade mit Daikon (japanischem weißen Rettich) oder eine Île flottante mit Matcha. Alles ist fein abgestimmt – eine harmonische Balance zwischen französischer Tradition und japanischer Finesse.
Dass die japanische Note kein Zufall ist, zeigt ein Blick auf den Werdegang des Chefs: Charles Coulombeau hat selbst in Japan gearbeitet. Zudem wurde das Gebäude des Museums vom renommierten japanischen Architekten Shigeru Ban entworfen.


Kleine Häppchen und Gerichte zum Teilen
Was die Speisen selbst angeht, ist jeder Bissen ein Zusammenspiel aus zarter Süße, feiner Säure, spannenden Texturen und leuchtenden Farben.
Zum Einstieg empfehlen sich Kleinigkeiten wie das Cromesquis von Rinderbäckchen mit Wasabi-Emulsion oder das knusprige frittierte Hähnchen nach „Karaage“-Art mit einer cremigen Aioli-Sauce.
Ein echtes Highlight: das „Deviled Egg“ auf japanische Art – mariniert nach Ajitsuke Tamago, leicht säuerlich, mit Anchovis und Miso. Köstlich! Und auch das hausgemachte Kimchi ist nicht zu verpassen – perfekt, um den Appetit anzuregen.
Als Hauptgericht wählten wir das mit Panko panierte Hähnchen: außen herrlich knusprig, innen saftig und wunderbar abgeschmeckt. Die Beilagen, die regelmäßig wechseln, überraschten angenehm: Jasminreis, Pastinakenpüree oder in Ingwer und Fenchel geschwenkte Bratkartoffeln – alles auf den Punkt zubereitet.
Und zum Abschluss? Unser absoluter Favorit: die Île flottante mit Passionsfrucht – leicht, fruchtig, ein wahres Vergnügen auf der Zunge.
Das i-Tüpfelchen: erstklassiger Service
Vom herzlichen Empfang bis zur aufmerksamen Begleitung durch das Menü – der Service macht hier wirklich den Unterschied. Warm, zugewandt und immer bereit, die Karte zu erklären oder kreative Kombinationen vorzuschlagen. Für Neugierige, die sich nicht entscheiden können, ist das eine echte Hilfe – und ein Vergnügen obendrein.
Unser Fazit?
Eine kreative, genussvolle und zugängliche kulinarische Erfahrung in außergewöhnlichem Ambiente. Wir empfehlen wärmstens die Option „Häppchen und Gerichte zum Teilen“ – die beste Art, sich durch die inspirierende Karte zu kosten und den Besuch mit Freunden oder Familie zu genießen.
Und wer das Erlebnis abrunden möchte, sollte sich den Besuch im Centre Pompidou-Metz direkt vor oder nach dem Mittagessen nicht entgehen lassen.