LA FOURCHETTE À GAUCHE: In der Küche der Gemeinschaft

Anlässlich zum Kinostart des Dokumentarfilms „La Fourchette à Gauche“ hatten wir die Möglichkeit den Regisseur Donato Rotunno zu treffen, und mit ihm über die Geschichte des Circolo Curiel zu sprechen. Der Circolo ist das Thema seines neuen Films — eine langjähriger, prägenden Treffpunkt der Zivilgesellschaft in der Hauptstadt, der zugleich eine italienische Trattoria beherbergte.

Gemeinsame Mahlzeiten an einem Tisch in einem Restaurant haben eine besondere Kraft: Sie schaffen Verbindungen zwischen den Gästen, deren Zungen sich lockern, während ihre Bäuche gefüllt werden. Der Circolo Curiel hatte diese Kraft über 50 Jahre lang: Rund um authentische, köstliche italienische Gerichte entstand hier ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der kulturellen Debatte.

Eine gemeinsame Mahlzeit in einem Restaurant hat eine besondere Kraft: Sie kann besondere Verbindungen zwischen den Gästen schaffen, deren Zungen sich lockern, während ihre Bäuche gefüllt werden. Der Circolo Curiel hatte diese Kraft über 50 Jahre lang: Rund um authentische, köstliche italienische Gerichte entstand hier ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der kulturellen Debatte.

50 Jahre Engagement

Der eingetragene Verein „Circolo Culturale e Recreativo Eugenio Curiel“ wurde 1971 in Luxemburg gegründet und ist nach einem 1945 von den Faschisten ermordeten italienischen Kommunisten benannt. Die Gründungsmitglieder des Circolo kamen alle aus der linken Szene Italiens, allen voran aus dem Umfeld der Kommunistischen Partei. Ziel war es, einen Treffpunkt für italienische Migranten sowie Anhänger linker Ideologien zu schaffen.

Der Vereinssitz befand sich in der Route d’Esch 107 in Luxemburg-Stadt. Das Gebäude wurde 2024 im Zuge eines Immobilienprojekts abgerissen, doch die Hoffnung besteht, dass der Circolo in einigen Jahren an gleicher Stelle wieder erstehen wird.

Ein Dokumentarfilm über Vergangenheit und Zukunft

In „La Fourchette à Gauche“ reflektiert der Regisseur Donato Rotunno (Tarantula) über 50 Jahre Geschichte des Circolo Curiel, indem er Zeugnisse von Menschen sammelt, die den Ort geprägt und dort Abende mit Austausch und politischen Gesprächen verbracht haben. „In den 80er Jahren war das Vereinswesen sehr aktiv, und ich war selbst mit Freunden stark engagiert; wir endeten immer am Tisch des Curiel. Die Küche war der kulinarische Arm, der es uns ermöglichte, weiter zu träumen, zu diskutieren, zu fantasieren und uns auch mal zu streiten“, erinnert sich Donato lächelnd.

Der Regisseur spricht gerne vom „kulturellen Schmelztiegel“, der sich rund um die Freuden der Tafel abspielte. „Der Ort verkörperte die italienische Tradition: Wir sprachen über Essen, und darüber hinaus kamen wir auf andere, tiefere Themen zu sprechen.“

Die im Film eingefangenen Zeugnisse belegen die zentrale Bedeutung des Restaurants in der Geschichte des Ortes. „Ohne das Restaurant wäre die Geschichte nicht dieselbe gewesen. Zum einen, weil die Einnahmen aus dem Restaurant den Verein stabilisierten, vor allem aber, weil die Diskussionen rund um den Tisch stattfanden. Die Gründungsmitglieder wollten, dass sich alle an einem großen Tisch wohlfühlen, und das war tatsächlich der Fall“, erklärt Donato.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Circolo Curiel zu einem einzigartigen Ort in Luxemburg: Er war Kino, Restaurant, Ort für Vorträge und Debatten sowie italienische Bibliothek.

Von engagierten Köchinnen

Über 40 Jahre hinweg wurde das Restaurant zu einem Aushängeschild, auch für diejenigen, die weder Italiener noch Aktivisten waren, aber die einladende Atmosphäre schätzten. „Wir waren für alle offen!“ Im Inneren erwartete die Gäste die gemütliche Atmosphäre einer Trattoria, mit karierten Tischtüchern, authentischer italienischer Küche und einem großen Kamin, der den Ort im Herbst und Winter noch wärmer machte. Am Ende der Mahlzeiten erhoben sich die Gäste, um von Tisch zu Tisch zu gehen und über verschiedene Themen zu diskutieren. „Das Hintergrundgeräusch des Restaurants sind der Sound des Curiel“, wie es ein ehemaliges Mitglied im Dokumentarfilm ausdrückt.

In der Küche zauberten die Schwestern Marilena und Renata die traditionellen italienischen Gerichte. „Die Frauen in der Küche haben diesen Ort getragen! Es war ihr Zuhause“, sagt Donato. Tatsächlich schauten viele der Aktivisten in der Küche vorbei, um die beiden Schwestern an ihren Töpfen und Pfannen zu begrüßen, bevor sie sich an ihre Tische begaben. Auch die Schwestern kamen nach Dienstschluss in den Gastraum, um an den Diskussionen teilzunehmen.

Gefülltes Gemüse, Saltimbocca, Venezianische Leber und natürlich das Pasta-Trio mit Sahne, Schinken und Erbsen wurden von den beiden Schwestern mit Liebe und Können zubereitet. In den letzten Jahren wurde die Küche von Chefköchin Elena Ginocchietti übernommen, die einige Rezepte veränderte. „Einige Leute mochten die Änderungen nicht, und es stimmt schon, dass man Essen nicht verraten kann – wenn der Geschmack sich ändert, ändert sich alles andere auch.“

Sollte es dem Curiel gelingen, aus der Asche neu zu erstehen, hofft Donato, dass die nächste Generation da sein wird, um einen ähnlichen Ort rund um Kochen und Zusammenleben zu schaffen. „Der zentrale Treffpunkt muss der Tisch bleiben, denn das ist das Einzige, was wir zum Leben immer brauchen werden!“

Die Vorabpremiere findet am 20. November im Cinéma Utopia in Anwesenheit des Regisseurs statt. Verpasst nicht unser Gewinnspiel in den sozialen Medien, bei dem Kinokarten für die Vorführung am 24. November im Cinéma Utopia mit Donato Rotunno zu gewinnen sind. Weitere Infos dazu gibt es hier.

Termine und Gewinnspiel

Die Vorabpremiere von „La Fourchette à Gauche“ wird am 20. November im Cinéma Utopia stattfinden, und Regisseur Donato Rotunno wird persönlich anwesend sein. Verpassen Sie auch nicht die Chance, an unserem Gewinnspiel teilzunehmen: Wir verlosen Tickets für die Vorführung am 24. November im Cinéma Utopia, ebenfalls in Anwesenheit des Regisseurs Donato Rotunno. Für weitere Informationen und zur Teilnahme am Gewinnspiel besuchen Sie bitte unsere Social-Media-Kanäle.

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