Château les Crostes – Wo der Rosé in den Adelsstand erhoben wird

350.000 Flaschen Wein füllt Prinz Félix von Luxemburg jedes Jahr ab. 80 % davon sind Rosé von seinem 55 Hektar großen Weinberg im Herzen der Provence.

Er ist das Stiefkind unter den Weinen und doch kann ihm im Sommer niemand widerstehen. Ob beim Barbecue mit Freunden, auf einem Liegestuhl am Strand oder auf der Terrasse eines Cafés: Wer Rosé sagt, sagt auch Sonne, gute Laune und Geselligkeit. Und in dieser Kategorie hat eindeutig die Provence die Nase vorn. Bei selbst ernannten Weinkennern ist Rosé oft wenig beliebt. Er sei nicht „nobel“ genug, heißt es. Doch ein Luxemburger straft diese Kenner Lügen.

Alle Eigenschaften, die so oft schlechtgemacht werden, sieht er als Vorteile. Leicht zu trinken? Dynamisch? Ein Wein zum Teilen? Kurzum: ein bodenständiger Wein. Er — das ist niemand Geringerer als Prinz Félix von Luxemburg. Seit einigen Jahren legt er in seinen Weinbergen in der Provence selbst Hand an, um einen qualitativ hochwertigen Wein zu produzieren.

Sein Weingut ist das Château Les Crostes in Lorgues, in der Nähe von Saint-Tropez. Ein Geschenk der Familie, das er weiterentwickeln möchte. „Als wir von meinem Schwiegervater das Schloss geschenkt bekommen haben, bin ich Winzer geworden. Das ging wie von selbst“, erklärt er. „Ich habe eine unternehmerische Natur und bin der festen Meinung, dass man sich um das, was einem gehört, gut kümmern muss. Ein solch schönes Weingut zu besitzen, ist ein großes Glück.“

Das im 17. Jahrhundert vom Grafen von Ramatuelle erbaute Schloss befindet sich auf einem 220 Hektar großen Gelände. Man kann dort sogar wohnen und es privatisieren, denn Prinz Félix und seine Frau, Prinzessin Claire, öffnen das atemberaubende Anwesen für die Öffentlichkeit.

Acht Jahre ist es also her, dass Prinz Félix in die Rolle eines Winzers geschlüpft ist. „Unser Önologe Ted Garin hat mir dabei geholfen und mir sehr viel beigebracht.“ Die 55 Hektar Rebfläche erzeugen nun größtenteils Roséweine (80 % der Produktion), aber auch einige Weiß- und Rotweine.

Die größte Herausforderung? Jedes Jahr dieselbe Qualität beizubehalten, so der Prinz. „Im Gegensatz zu Weiß- oder Rotweinen, bei denen man im Laufe der Jahrgänge gern Entwicklungen feststellt, erwarten die Konsumenten beim Rosé keine Abweichungen. Es ist daher wichtig, bei der Assemblage minutiös vorzugehen. Es gibt unglaublich viel zu beachten.“

Dieses Ziel hat der Prinz anscheinend erreicht: „Ich glaube, dass ich mittlerweile meinen Lieblingsrosé herstelle. Denn für mich ist ein guter Rosé ein geschmacklich ausgewogener Wein, der leicht zu trinken, nicht zu schwer, trocken und fruchtig ist. Ein peppiger Wein, den man gerne mit anderen teilen möchte und der Lust darauf macht, sofort eine weitere Flasche zu öffnen“, verrät er. Wer bei diesen Worten Lust auf eine genussvolle Verkostung mit Adelsprädikat bekommt, darf sich freuen. Denn die Cuvée Amalia 2021 und der Château Les Crostes „Prestige“ 2022 sind in Luxemburg erhältlich.

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