Nach mehreren Monaten der Schließung hat die Waïstuff Possenhaus, das legendäre luxemburgische Restaurant in Bech-Kleinmacher, ihre Türen wieder geöffnet. Unter neuer Leitung, aber mit einer weiterhin zu 100 % luxemburgischen Speisekarte, hat auch das Interieur dank der von Laurent Verdonck entdeckten Schätze einen leicht neuen Anstrich erhalten.
Eine gesellige, familienfreundliche Karte
Als Treffpunkt für Dorfbewohner und Menschen aus der Umgebung ist die Waïstuff Possenhaus eine echte Institution – und ihre Wiedereröffnung vor einem Monat wurde mit Spannung erwartet. „Die Stammgäste kommen und vergleichen, aber insgesamt ist das Feedback sehr positiv“, freut sich Laurent, der neue Geschäftsführer des Hauses.
Vor der Wiedereröffnung investierte Laurent viel Zeit in die Suche nach neuen luxemburgischen Lieferanten – ein echtes Anliegen für ihn. „Fast alle Getränke sind lokal“, betont er. Bei den alkoholfreien Getränken gibt es Eistee von Tees, Ramborn Cider, Fritz-Kola oder Traubensaft von den Domaines Vinsmoselle. Und bei den alkoholischen Getränken dominieren selbstverständlich die Weine der Mosel, mit einer großen Auswahl aus den Weingütern Domaine Schram und Domaines Vinsmoselle.

Wiederentdeckte Schätze
Beim Stöbern im Keller entdeckte Laurent das originale Geschirr des Restaurants, das in den 1970er-Jahren verwendet, aber seit vielen Jahren beiseitegelegt worden war. Die Gäste können die Gerichte des Küchenchefs nun auf blau-weißem Villeroy-&-Boch-Geschirr genießen – ein nostalgischer, gemütlicher Touch.
Auch grünstielige Weingläser, typisch für die Moselregion, wurden in alten Kartons gefunden. „Solche Gläser findet man heute kaum noch – was sie umso wertvoller macht“, erklärt Laurent. Die Holztische, die früher mit Fliesen geschmückt waren, auf denen die Monumente des Dorfes abgebildet sind, wurden nun mit weißen Tischdecken versehen. „Ich habe auch wieder Stoffservietten eingeführt, um mehr Wärme und dieses familiäre Sonntagsessen-Gefühl zu schaffen“, ergänzt er.


Eine luxemburgische Speisekarte zum Teilen
Einer von Laurents wichtigsten Werten ist das Teilen. Der aus Lyon stammende Franzose ist es gewohnt, dass bei Mahlzeiten die Gerichte in der Mitte des Tisches stehen, damit sich jeder bedienen kann. „Die Idee ist hier dieselbe: Das Fleisch wird zwar auf dem Teller serviert, aber die Beilagen stehen in der Mitte – zum Teilen.“
Auf der Karte finden sich die Gerichte, die die Küche der Waïstuff berühmt gemacht haben – perfekt umgesetzt vom wiederkehrenden Küchenchef. „Er war schon vor einigen Jahren Küchenchef hier und ist zur Wiedereröffnung zurückgekehrt“, erklärt Laurent. Die Portionen sind großzügig, die Präsentation elegant, und vor allem stimmt die Qualität. Besonders empfehlenswert ist der Feierstengszalot – ein Rindfleischsalat, ideal als Vorspeise, mit einer gelungenen Balance aus Frische, cremiger weißer Sauce und der feinen Säure der Essiggurken. Danach locken Klassiker wie Kniddelen, Judd mat Gaardebounen mit Kartoffelpüree oder das bodenständige, aber tröstliche Ham, Fritten, Zalot.

Wochenmenü und durchgehender Service
Die Küche ist durchgehend von 11:30 bis 21:00 Uhr geöffnet. Der Küchenchef stellt jede Woche ein Menü mit einer Vorspeise und zwei Hauptgerichten zusammen, das saisonale Produkte in den Mittelpunkt stellt. Aktuell steht die Dubarry-Crème im Zeichen des Blumenkohls.
Auch Familien kommen voll auf ihre Kosten – insbesondere die Kinder! Laurent, selbst Familienvater, hat eine spezielle Kinderkarte entworfen – mit Auswahl zwischen Mini-Bouchée à la Reine, Schellfisch, Kniddelen oder Schinken mit Pommes. Im Obergeschoss wurde ein alter Kicker des Besitzers aufgestellt, ergänzt durch weitere alte Spiele, die Laurent und seine Familie gesammelt haben. „Ich würde gerne noch mehr alte Spiele finden – am liebsten aus Holz –, um eine richtige Kinderecke zu schaffen“, verrät er.
Damit wird die Waïstuff wieder zu dem perfekten Ort, um gemeinsam mit der Familie eine gute Zeit zu verbringen. Und nach dem Essen bietet sich ein Besuch im Musée A Possen an – einem Museum, das das soziale und weinbauliche Leben der Moselregion würdigt und in mehreren Häusern aus dem 17. Jahrhundert untergebracht ist. E Gudden!
